Geschrieben von Graciella Ganadhi, Content Writer Project Child Indonesien, Übersetzt von Lia Sophie Wilmes, Content Writer Praktikantin Project Child Indonesien
31. Mai 2020
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich möchte Ihnen von meinem Onkel erzählen; er war früher starker Raucher. Für seine kleinen Nichten war er immer ein toller Onkel; er ging mit meiner Schwester und mir in Parks, kaufte uns Süßigkeiten und spielte mit uns. Als Kind habe ich sehr gern Zeit mit meinem Onkel verbracht, aber ich mochte es gar nicht, dass er immer so nach Rauch gerochen hat. Er hat zwar nie vor unseren Augen geraucht, aber seine Kleidung und sein Körper rochen trotzdem immer stark nach Zigaretten, was ich als Kind schlimm fand. Ich bin auch heute noch empfindlich, wenn meine eigenen Haare nach Rauch riechen, und habe das Gefühl, fast zu ersticken, wenn ich direkt Zigarettenrauch einatme. Auf Drängen meiner Tanten konnte ich meinen Onkel dann irgendwann davon überzeugen, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn die Nebenwirkungen des langen Rauchens hatten sich über die Jahre stark bemerkbar gemacht. Heute sind seine Zähne von den Chemikalien in den Zigaretten gelb gefärbt und seine Stimme klingt heiser.
Vor einigen Monaten sprach ich mit einem Freund über die steigenden Zigarettenpreise in Indonesien. Zuletzt lag der Preis für eine Schachtel bei ungefähr 50.000 Indonesischen Rupiah, was für manche Menschen in dem Land eine Menge Geld ist. Daher dachte ich, es wäre vielleicht auch für meinen Freund, mit dem ich mich über das Thema unterhielt, nicht einfach, sich Zigaretten zu leisten. Wie sich herausstellte, hätte ich mich nicht mehr irren können; er gab pro Woche mehr als 300.000 Rupiah für Zigaretten aus. Als Nichtraucher war ich überrascht, das zu hören. Ein Student mit wenig Einkommen ist also bereit dazu, sehr viel Geld für etwas auszugeben, das so vergänglich und auch noch schädlich für seine Gesundheit ist. Als ich ihn fragte, warum er raucht, sagte er nur, dass er sich so daran gewöhnt hatte, dass er sich sein Leben ohne das Rauchen nicht mehr vorstellen könne. Ihn interessieren die fatalen Nebenwirkungen des Rauchens wohl nicht. Wie bei meinem Onkel, ist die Stimme meines Freundes bereits jetzt, im Alter von zwanzig Jahren, heiser.
Als ich im Internet über das Thema Rauchen recherchierte, stieß ich auf viele Fälle von Rauchern, die bereits nicht mehr eigenständig atmen können, sondern auf die Hilfe einer Beatmungsmaschine angewiesen sind, oder sogar ein Loch in der Luftröhre haben, um dadurch mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden zu können. Weil das Rauchen oft einen so großen Schaden anrichtet, erkranken viele Menschen sogar an Lungenkrebs. Auch kann starkes Rauchen Menschen in den finanziellen Ruin führen.
Als Nichtraucher weiß ich nicht, wie es sich anfühlt zu rauchen oder wie süchtig es macht. Um ehrlich zu sein, möchte ich es auch nie herausfinden. Ich lege viel Wert auf meine Gesundheit, und möchte sie daher nicht unnötig gefährden. Um meinen Stress zwischendurch zu lindern, würde ich lieber etwas anderes tun, wie zum Beispiel mit Freunden in einem schönen Restaurant essen gehen oder mir Videos von süßen Hundewelpen ansehen. Denn solche Maßnahmen haben keine negativen Auswirkungen auf meine Gesundheit, können meinen Stress aber wahrscheinlich genauso gut reduzieren.
Darüber hinaus sollte uns unsere Gesundheit im Moment angesichts der Coronavirus-Pandemie wichtiger denn je sein. Raucher vergiften ihren Körper freiwillig mit gefährlichen Chemikalien, wodurch deren Antikörper geschwächt werden. Es ist natürlich schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören, da es sich nun einmal um eine Sucht handelt. Aber ich bin davon überzeugt, dass man es schaffen kann. Mein Onkel ist ein Beispiel dafür; er hat es geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch die Nichtraucher unter uns sollten sich über die Risiken des Passivrauchens bewusst sein, und sich in Acht nehmen.
Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Rauchens können verheerend sein. Man kann sein Geld in viel nützlichere Dinge investieren als in Zigaretten, und es gibt viel bessere Dinge zu tun als zu rauchen. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, bewahren Sie unsere Erde vor der Luftverschmutzung, Sie helfen sich selbst und den Menschen um Sie herum, indem Sie Ihre eigene und deren Gesundheit nicht gefährden, und Sie schonen noch dazu Ihren Geldbeutel.
Man kann es schaffen! Lassen Sie uns also mit dem Rauchen aufhören und unsere Erde, die Menschen, die Sie lieben, und Sie selbst schützen.
Mit freundlichen Grüßen
Jemand, der sich Sorgen um die Raucher dieser Welt macht